Losung für heute:

Wer im Finstern wandelt und wem kein Licht scheint, der hoffe auf den Namen des HERRN!
Jesaja 50,10

Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint schon.
1.Johannes 2,8

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Kapelle der Vierzehn Nothelfer

Über diese Wegekapelle ist nur sehr wenig zu finden. Sie stand vermutlich in der Nähe des Böhmischen Tores - am Kirchsteig oder Prozessionsweg von Geyersdorf nach Kleinrückerswalde.

Über diese längst vergessene Kapelle berichtet nur Adam Daniel Richter etwas ausführlicher. Bei allen anderen Chronisten gibt es so gut wie keine Nachrichten. Nach Adam Daniel Richter soll sie sich "Vor dem Böhmischen Thore, gleich auf der Spitzen, zwischen dem Fahrwege, nach Rückerswalde, und dem Wege um die Stadt ..." befunden haben.

 

Es ist anzunehmen, daß die Kapelle der Vierzehn Nothelfer vermutlich schon lange vor der Gründung der Stadt Annaberg bestanden hat und zunächst von Kleinrückerswalde aus versorgt wurde. Sie war eine Wegekapelle an dem uralten Weg von Kleinrückerswalde nach Geyersdorf, der vielleicht auch Kirchsteig oder möglicher Prozessionsweg von der Mutterkirche Kleinrückerswalde zur Filialkirche Geyersdorf war. Sein verlauf könnte rekonstruiert werden: Kleinrückerswalder Kirche - Annenstraße - Kleinrückerswalder Straße - Teichpromenadenweg (oder Mariengasse - Kleine Sommerleite ) - Lindenstraße - Geyersdorfer Straße - Geyersdorfer Kirche.

 

Standort der Wegekapelle war vermutlich das außerhalb des Stadtmauerringes gelegene heutige Anlagen-Grundstück an der Ecke ("Spitze") Große Kirchgasse - Kleinrückerswalder Straße, etwa schräg gegenüber der Katholischen Kirche. Der Hinweis "Weg um die Stadt" ist als in Richtung Geyersdorf verlaufend zu verstehen. Spätestens seit 1518 war der Rat der Stadt Annaberg für sie zuständig. Adam Daniel Richter schreibt: "Anno 1518. Donnerstag nach Estomihi, hatte ein erbarer Rath Caspar Schencken ... die Capelle der 14. Nothhelffer, nemlich : einen Kelch, einPaten, einStillmeß-Glöcklein, einen Chor-Rock, 6. Altar-Tücher, ein paar Ampeln, eine Geldbüchse, ein Meß-Buch etc." (Donnerstag Estomihi = 18.2.1518; Paten = Patene, ein Hostienteller, Ampel = Ampulle, Flasche zum Aufbewahren des Meßweines). Diese Berufung des Priesters Caspar Schenck zum Capellan der Vierzehn Nothelfer wurde scheinbar 1525 erneuert. Adam Daniel Richter schreibt: "Anno 1525. hat der Rath / Donnerstag post Oculi, Herr Caspar Schencken die Capelle der 14. Nothhelffer, vor dem Böhmischen Thore gelegen / anbefohlen ... " . (Donnerstag post Oculi = 23.3.1525). Wie lange diese Wegekapelle vor dem Böhmischen Tor bestanden hat, ist nicht bekannt. Vermutlich wurde sie nach Einführung der Reformation 1539 aufgegeben. Vielleicht war sie auch durch die Nähe der St. Annenkirche überflüssig geworden. Wer weiß es. Sie ist spurlos verschwunden, nichts erinnert mehr an sie.